Der Jahreswechsel dient vielen Menschen als Gelegenheit, auf das Erreichte des Vorjahres zurückzublicken. Auch werden Pläne für das neue Jahr geschmiedet, deren Realisierung nicht selten an den finanziellen Gegebenheiten scheitert. Im privaten Bereich ist dies genauso wie auf kommunaler Ebene.

Große Investitionen, die Planung wichtiger Projekte und verstärkte interkommunale Zusammenarbeit sind Ziele vieler Bürgermeister für ihre Gemeinden. In der Arbeitsgemeinschaft FrankenPfalz mit acht Kommunen aus Ober- und Mittelfranken sowie der Oberpfalz ist dies nicht anders. Wir hörten uns bei den Rathauschefs um und stellen die wichtigsten Projekte für 2018 vor.

BAUPLÄNE DER CHERRY GMBH SIND EIN GLÜCKSFALL FÜR AUERBACH

In Auerbach ist im Vorjahr ein für die Stadt wichtiges Projekt auf den Weg gebracht worden. In einer Sondersitzung stellte die Cherry GmbH Ende November ihre Neubaupläne für das Gewerbegebiet Saaß vor. Damit bleiben die Arbeitsplätze am Ort, sollen sogar noch ausgebaut werden. Ein Glücksfall für die Stadt.


Zwischen der Auffahrt zur B470 und dem Kreisverkehr bei Michelfeld will die Cherry GmbH ein neues Werk bauen. Die Erschließung soll im Frühjahr 2018 beginnen. Foto: Brigitte Grüner

Die Stadt investierte in 2017 auch in eigener Sache. Der Beginn der Sanierung des Rathauses erforderte einen Umzug der gesamten Stadtverwaltung. Niemand hatte geahnt, wie wichtig die Generalsanierung des historischen Gebäudes am Oberen Markt ist. Während der Arbeiten zeigte sich, in welch schlechtem Zustand die Statik war. Die Sanierung des Städtischen Kindergartens und die Planung der Sanierung des Klosters in Michelfeld sind für Bürgermeister Joachim Neuß ebenfalls sehr wichtige Projekte. Ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender war das Jubiläum „150 Jahre Feuerwehr Auerbach“.


Die Sanierung des Rathauses hat für die Stadt Auerbach in diesem Jahr Priorität. Foto: Brigitte Grüner

Im angefangenen Jahr haben für den Rathauschef vor allem diejenigen Projekte Priorität, die bereits begonnen sind. Dazu zählt die Sanierung des Rathauses. Auch ein Wohnmobil-Stellplatz soll endlich realisiert werden. In die Zukunft gerichtet ist ein Nachnutzungskonzept für das frühere Hotel Goldner Löwe, für das Kloster Michelfeld muss ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept gemacht werden. Die Sanierung der Bachgasse, weitere Wohnbaugebiete und der Breitbandausbau sind wichtige Themen in 2018. Ganz bewusst nennt Joachim Neuß die Erschließung des Gewerbegebietes Saaß im Hinblick auf die Ansiedlung von Cherry an erster Stelle.

HIRSCHBACH UND KÖNIGSTEIN WOLLEN VERSTÄRKT ZUSAMMENARBEITEN

Vor allem vielen älteren Mitbürgern hat die Gemeinde Hirschbach im Vorjahr einen Wunsch erfüllt. Im Ortsteil Eschenfelden wurde zum einen eine barrierefreie Bushaltestelle eingerichtet. Darüber hinaus wurde der Zugang zum Rathaus in Eschenfelden ebenfalls barrierefrei gestaltet. Bürgermeister Hans Durst freut sich auch über den im Gemeindebereich durchgeführten Breitbandausbau.


Noch ungeklärt ist die zukünftige Nutzung des leer stehenden Schulhauses in Eschenfelden, das zur Gemeinde Hirschbach gehört. Foto: Brigitte Grüner

Für das Jahr 2018 warten die nächsten Aufgaben auf den Rathauschef und seinen Gemeinderat. Nach wie vor ungelöst ist die Nachfolgenutzung für das leerstehende Schulhaus in Eschenfelden. Dass der Unterrichtsbetrieb nicht mehr aufrechterhalten wurde, ist eine Folge des Geburtenrückgangs. Der Bürgermeister ist sich im klaren darüber, dass die negativen Folgen der demographischen Entwicklung die Gemeinde auch künftig vor große Herausforderungen stellen werden. Wichtige Aufgaben der nächsten Monate gibt es auch im Bereich des Feuerwehrwesens. Für den benötigten Neubau eines Gerätehauses für die Feuerwehr Hirschbach muss die Standortfrage noch geklärt werden. Intensiv arbeitet die Verwaltung auch an einer Neuregelung der Nahverkehrsanbindungen der Gemeinde.
Große Sprünge wird die Gemeinde Hirschbach mittelfristig nicht machen können. „Im Rahmen der Haushaltskonsolidierung wollen wir in den kommenden Jahren den entstandenen Investitionsstau auflösen“, so Bürgermeister Durst. Unter anderem sollen verschiedene Straßen und Brücken saniert werden. Auch die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED ist vorgesehen. Für die Kläranlage Eschenfelden schlagen die Schlammräumung und eine Erneuerung der Belüftungsanlage zu Buche. Der Rathauschef hat sich vorgenommen, die interkommunale Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Königstein - besonders in den Bereichen Bauhof, Kindergarten und Seniorenarbeit - zu intensivieren.

GEMEINDE KÖNIGSTEIN FREUT SICH AUF SANIERUNG DER STADLREIHE

Die Marktgemeinde Königstein blickt auf besondere Höhepunkte im Veranstaltungskalender 2017 zurück. Dazu gehören das Marmot-Kletterfestival, das Finale zum „Bayern3-Dorffest“ und das Marktfest. „Leider wird 2018 keine der Veranstaltungen in Königstein stattfinden“, bedauert Bürgermeister Hans Koch. Für das Kletterfestival und das Marktfest bestehen jedoch berechtigte Hoffnungen und Möglichkeiten für das Jahr 2019.

 

Eine besondere Veranstaltung mit Sportlern und Besuchern aus ganz Deutschland und dem Ausland war auch 2017 wieder das Kletterfestival. 2019 soll es nach einem Jahr Pause wieder stattfinden. Foto: Brigitte Grüner

Bei Projekten sei die Marktgemeinde zum überwiegenden Teil mit vorbereitenden Aufgaben beschäftigt gewesen. So wurden unter anderem die Planungen und Finanzierungsgespräche für die Sanierung der „Stadlreihe“ und für die Erweiterung des Kneippbecken-Umfeldes geschaffen. Der Auftrag für die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED wurde erteilt, und der zweite Bauabschnitt der Ortssanierung Kürmreuth abgeschlossen. Ein besonderes Anliegen sei im Jahr 2017 der Beschluss über die Vergabe der Breitbandversorgung gewesen. Bürgermeister Hans Koch freut sich über den Beginn der Sanierung und des Umbaus eines Anwesens in der Sulzbacher Straße. Dort entstehen vier Wohnungen für anerkannte Asylbewerber oder sozial schwache Familien. Der Rathauschef ist sehr erfreut über die Aktionen des Arbeitskreises Asyl zur Integration von Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. „Bei den Initiativen sollte auch unbedingt der Weihnachtsmarkt erwähnt werden, welcher ausschließlich von Vereinen und Chören auf ehrenamtlicher Basis veranstaltet wird.“

  

Die Sanierung der Stadlreihe ist ein lange gewünschtes Projekt. Im Herbst 2018 soll es endlich losgehen. Foto: Brigitte Grüner

In 2018 soll es voraussichtlich im Herbst mit der Sanierung der Stadlreihe endlich losgehen. Die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED läuft im Frühjahr an, ebenso der Breitbandausbau. In Sachen Baugebiet möchte die Gemeinde aktiv werden und ein neues Gelände ausweisen, das im Frühjahr 2019 erschlossen werden soll. Die geplante interkommunale Zusammenarbeit mit der Gemeinde Hirschbach genieße ebenfalls eine sehr hohe Priorität, betont Koch.  Als vorrangige Projekte stehen hier ein gemeinsamer Bauhof und eine Kindertagesstätte auf dem Programm.

MARKTRAT VON NEUHAUS/PEGNITZ TAGT ENDLICH WIEDER IM RATHAUS

Für den Markt Neuhaus war das Jahr 2017 ein ganz besonderes. Einige Gemeinderäte, die 2014 in das Gremium gewählt worden waren, lernten erst im Herbst den Sitzungssaal des Rathauses kennen. Nach verschiedenen Verbesserungen im Bereich des Brandschutzes konnte das Gremium vom Übergangs-Sitzungssaal in der Aula der Schule in das Dachgeschoss des Rathauses zurückkehren. Weitere wichtige Themen des abgelaufenen Jahres waren für Bürgermeister Josef Springer der Bau des neuen Wasserhochbehälters in Krottensee, der Abschluss der Vertragsverhandlungen zur zukünftigen Erdgasversorgung und die Zuschussverhandlungen für die neue Geh- und Radbrücke in Finstermühle.


Bürgermeister Springer ist froh, dass der Marktrat nach Verbesserungen beim Brandschutz seit Herbst 2017 endlich wieder im Sitzungssaal des Rathauses tagen kann. Foto: Brigitte Grüner

Die Projekte einer Gemeinde werden gewöhnlich nicht in einem Jahr abgewickelt. „Die anstehenden Investitionsplanungen und vor allem Finanzierungen benötigen im Regelfall lange Zeiträume, die nie genau zum Jahresende abgeschlossen werden.“ Die Gemeinde arbeite die anstehenden Notwendigkeiten nach ihren Möglichkeiten ab. Für die marode Brücke bei Hammerschrott stehe eine Sanierungsmöglichkeit im Raum, die sechs bis acht Jahre Zeit bringt. Was die sanierungsbedürftige Schule angeht, hofft Springer, in diesem Jahr ebenfalls entscheidend weiter zu kommen. „Im Endeffekt ist es immer eine Frage der finanziellen Möglichkeiten.“


Über 100 Jahre sind die Wasserbehälter der Marktgemeinde Neuhaus alt. Oberhalb von Krottensee wird in 2018 ein neuer Hochbehälter aus Edelstahl entstehen, das Fundament steht schon. Foto: Brigitte Grüner

In 2018 haben daher die begonnen oder eingeleiteten Maßnahmen Priorität. Dazu gehören die Fertigstellung des neuen Edelstahlhochbehälters oberhalb von Krottensee, die Verlegung der Erdgasleitung, die Weiterführung der Breitbandversorgung und der Bau der neuen Brücke in Finstermühle. 

WEIDENKIRCHE PLECH IST UND BLEIBT EIN ANZIEHUNGSPUNKT

Ein gutes Jahr liegt hinter der Marktgemeinde Plech. Als besonders wichtig stuft Bürgermeister Karlheinz Escher die Aufnahme in das Förderprogramm KIP ein. „Die erste Maßnahme mit der teilenergetische Sanierung und der barrierefreien Gestaltung des Schulhauses ist bis auf Kleinigkeiten abgeschlossen.“ Der Erhalt des Schulhauses sei für den Markt besonders wichtig. Auch der Vertragsabschluss mit dem Investor für eine hochleistungsfähige Elektro-Tankstelle im Gewerbegebiet sei ein schöner Erfolg, zumal diese den Gemeindehaushalt nicht belastet. Die wichtigste und schönste Veranstaltung in 2017 war für den Rathauschef die Einweihung der Weidenkirche im Gewerbegebiet. „Sie wird auf Dauer ein echter Anziehungspunkt für unseren Ort und passt sehr gut in unser touristisches Konzept.“


Ein Anziehungspunkt im Gewerbegebiet bei Ottenhof ist zweifelsohne die im September geweihte Weidenkirche. Foto: Brigitte Grüner

Ein paar ungelöste Fragen nimmt die Verwaltung in das neue Jahr mit. Was wird mit der Erweiterung des Flächennutzungsplans im Gewerbegebiet? Was geschieht mit dem Wunderland? Diese Herausforderungen möchte der Markt stemmen. Begonnen wird mit der Teilsanierung des Rathauses – ebenfalls eine von KIP geförderte Maßnahme. Die geplante Hackschnitzel-Heizung für das Rathaus weite sich aus. Mehrere Nachbarn wollen anschließen. Der Gemeinderat hat bereits signalisiert, dies weiterzuverfolgen. „Vielleicht schaffen wir es, in der Ortsmitte ein kleines Heiznetzwerk aufzubauen.“


Die Plecher Ortsmitte – dazu zählen unter anderem das Rathaus sowie die Gebäude an der Einfahrt zum Kirchplatz - soll mit Hilfe der einfachen Dorferneuerung umgestaltet werden. Foto: Brigitte Grüner

Neben den erwähnten „ungelösten Fragen“ hat in Plech die Dorferneuerung im Bereich der Rathauses und der Badstraße Priorität. Im März findet im Markt wieder eine FrankenPfalz-Messe statt. Gespannt darf man auch sein auf die Einweihung des Aktiv- und Entdeckerpfades auf dem Gottvaterberg im Juni.

VELDEN IST FROH ÜBER AUSGEBAUTE ORTSDURCHFAHRT

Lange hat es gedauert, aber am Ende überwiegen Freude und Zufriedenheit. Der Ausbau der Staatsstraße 2162 in der Ortsdurchfahrt in Velden mit neuem Gehweg und teilweise Radweg gehört zweifelsohne zu den ganz wichtigen Projekten des Jahres 2017. Ferner nennt Bürgermeister Herbert Seitz die Dorferneuerung in Viehhofen, den Breitbandausbau und den Umbau eines städtischen Gebäudes am Marktplatz 7 in Velden. Dadurch konnte nicht nur ein Gebäudeleerstand beseitigt werden, sondern auch der Sparkasse im Erdgeschoss neue Räumlichkeiten und ein barrierefreier Zugang zur Verfügung gestellt werden.


Was lange währt, wird endlich gut. Die Stadt Velden ist froh, dass der aufwändige und kostenintensive Ausbau der Ortsdurchfahrt kurz vor Wintereinbruch fertig wurde. Foto: Brigitte Grüner

Für 2018 hat sich die Stadt auch schon einiges vorgenommen. Es soll ein weiterer städtischer Gebäudeleerstand beseitigt werden; zusätzlich sind eine Verbesserung und Verschönerung des Ortsbildes nach dem Abschluss des Straßenbaus am Ortseingang geplant. Junge Familien werden sich auf die vorgesehene Erneuerung von Spielgeräten auf den städtischen Spielplätzen freuen.

 

Redation und Fotos: Brigitte Grüner

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